Ejaculatio Präcox (vorzeitiger Samenerguß)

"Ich komme zu früh" - aufgrund dieser Angabe wird bei - bzw. von - Männern häufig die Diagnose "Ejaculatio praecox" gestellt.

Ein zu früher Samenerguss ist jedoch manchmal nicht leicht zu definieren, weil die Zeit, in der es zum Samenerguss kommt, bei einem Paar wegen einer schnellen Orgasmusfähigkeit der Frau lang genug sein kann, während sie bei anderen Paaren bei derselben objektiven Zeit zu kurz ist, weil die Frau den Orgasmus noch nicht erleben konnte.

Von einem vorzeitigen Samenerguss ist jedoch auf jeden Fall auszugehen, wenn es zum schon kurz nach dem Eindringen in die Scheide oder schon davor dazu kommt.

Es handelt sich hierbei übrigens um die häufigste sexuelle Funktionsstörung des Mannes, die insbesondere in jüngeren Jahren vorkommt.

Vor allem bei unerfahrenen Männern, bei denen es in der Regel durch situative Aufregung zum vorzeitigen Erguss kommt, entwickelt sich häufig eine Erwartungshaltung, dass sich beim nächsten Mal wieder das gleiche Problem einstellt. Durch diese Erwartungshaltung ist ein weiteres „Versagen“ dann vorprogrammiert.

Es kommt jedoch nicht selten vor, dass sich das Problem bis ins Erwachsenenalter fortsetzt, was häufig zu einer erheblichen Störung der Partnerschaft führen kann.

Während die Frau in der Regel zunehmend unzufriedener wird – obwohl es durchaus auch durch andere Stimulationen zum Orgasmus kommen kann – wird beim Mann die Anspannung und der Druck immer größer, sodass es zu einem Rückzug aus der Sexualität kommt, die von beiden Partnern als extrem belastend für die Beziehung empfunden werden.

Mit gezielten Übungen, erst von dem Mann allein durchgeführt und dann mit Begleitung der Partnerin kann nach und nach die Dauer des möglichen Sexualkontaktes verlängert werden, bis es zu einer für beide Partner befriedigenden Sexualität kommen kann.

Eventuell kann ein Erfolg mit medikamentöser Unterstützung beschleunigt werden.

Und Mann kann sagen: "Wunderschön, jetzt ist auch meine Partnerin zufrieden."