In den letzten Jahren hat die Anzahl der Männer, die wegen Erektionsstörungen eine sexualtherapeutische Praxis aufsuchen, deutlich abgenommen.
Die Ursache dafür liegt nicht in einer Abnahme des Problems an sich, sondern an der Entwicklung der neuen potenzfördernden Medikamenten wie Viagra, Cialis und Levitra.
Männer, die an der sog. erektilen Dysfunction (Erektionsstörungen) leiden, werden häufig von ihren Hausärzten oder Urologen mit den entsprechenden Präparaten versorgt.
Dass trotzdem noch Männer mit Erektionsstörungen sexualtherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, hat mehrere Gründe:
Erstens gibt es eine Reihe von Therapieversagern, wenn diese Medikamente unkritisch angewandt werden und ihre Anwendung entweder nicht genügend erklärt oder nicht mit der Partnerin abgesprochen wurde.
Häufig sind Erektionsstörungen ja Ausdruck einer gestörten Beziehung und ein Medikament kann die Beziehungsebene nicht beeinflussen. So kann es unter Medikamentengabe zwar zu einer Besserung der Funktionalität kommen, ohne dass das Erleben jedoch wirklich verändert wird.
Das soll nicht bedeuten, dass es sich hier nicht um segensreiche Präparate zur Behandlung der rein körperlich verursachten Erektionsstörung handelt, wie z.B. bei Durchblutungsstörungen, Diabetes oder sonstigen krankhaften Veränderungen.
Andererseits können diese Medikamente auch Nebenwirkungen hervorrufen, die zwar in der Regel harmlos sind, trotzdem jedoch das gefühlsmäßige Erleben stören können.
Ein weiterer Grund für die Ablehnung dieser Medikamente liegt darin, dass viele Männer sich nicht mit einer „medikamentösen Prothese“ zufrieden geben wollen, sie möchten auch ohne Medikamente ihre "Standfestigkeit" wieder haben.
Durch entsprechende sexualtherapeutische Behandlung ist dies in vielen Fällen erreichbar und vermehrt die Lust am Sex für beide Partner.
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