Libidostörungen (verminderte Lust)

Die Klagen über Lustlosigkeit im Bereich der Sexualität nehmen in den letzten Jahren immer mehr zu.

Klagten in den 70-er Jahren noch 15 Prozent der Klienten, die Sexualtherapie in Anspruch nahmen, über Lustlosigkeit, so waren es in den 90 Jahren schon 75 Prozent.

Dabei betrifft die Häufigkeit, wie vielleicht erwartet, nicht nur Frauen, sondern zunehmend sind auch Männer von dieser Problematik betroffen.

Es gibt zwar durchaus einige Paare, die seit Jahren zufrieden ohne Sexualität zusammen leben.

In aller Regel jedoch leiden jedoch die Partner unter der Situation, und zwar desto mehr, je größer der Unterschied im sexuellen Verlangen der Partner ist.

Die Ursachen sind vielfältig, körperliche Ursachen sollten immer abgeklärt werden.

In Frage kommende Ursachen sind hormonelle Veränderungen, Krankheiten sowie Alltagsprobleme wie Überarbeitung oder Stress

Am häufigsten jedoch ist die Lustlosigkeit in der Beziehung begründet.

Vielfach ist die Lust einfach eingeschlafen durch Gewöhnung. Mit zunehmender Dauer der Beziehung nimmt zwar die Vertrautheit der Partner zu, die sexuelle Spannung durch Gewöhnung jedoch ab.

Eine häufige Ursache sind auch unterschiedliche Vorstellungen über die Sexualität, so betroffene häufig sage, dass es gar nicht so sehr ein allgemeines Desinteresse an der Sexualität ist sondern eher an der Art, in der der Partner bzw. die Partnerin die Sexualität ausleben möchte.

Vielfach suchen Paare sexualtherapeutische Beratung deswegen, weil die Beziehung oder die Ehe durch das Problem so stark gestört ist, dass sie zu zerbrechen droht und die Sexualtherapie der letzte Schritt vor dem Weg zum Scheidungsanwalt ist.

Alleiniges Sprechen über die Situation zwischen den beiden Partnern hilft – wie die meisten Paare selbst erfahren haben – nicht weiter, weil dadurch der Teufelskreis zwischen Annäherung des einen Partners und Rückzug des anderen nur verstärkt wird.

Durch professionelle Hilfe ist es in der Regel möglich, die Lust wieder neu zu erwecken und die Beziehung auf diese Weise wieder erlebenswert zu machen