Wenn der "letzte Kick" fehlt:
Ca. 10 bis 25 Prozent der Frauen sind nicht in der Lage, einen Orgasmus zu erleben. Die meisten wissen jedoch, dass es so etwas gibt und wünschen sich, beim Sex einen Orgasmus zu erleben.
Freud hat vor ca. 80 Jahren das Konstrukt des vaginalen Orgasmus erfunden, der der „reifen“ Frau vorbehalten war, während der klitorale Orgasmus der der „unreifen“ Frau sei.
Vielfach sind das Ideen, die immer noch in den Köpfen der Menschen vorhanden sind und vielen Frauen die falschen Erwartungen verursachen.
Inzwischen ist jedoch bekannt, dass es einen vaginalen Orgasmus eher nicht gibt. Zum Orgasmus ist in aller Regel eine Stimulation der Klitoris nötig.
Man unterscheidet zwischen der sog. „primären“ und der „sekundären“ Anorgasmie, wobei ersteres bedeutet, dass ein Orgasmus noch nie erlebt wurde, während bei der sekundären Anorgasmie früher Orgasmen erlebt wurden.
Die Ursachen sind wie bei der Lustlosigkeit vielfältig, in aller Regel sind es jedoch psychische Gründe.
Der Wunsch, einen Orgasmus zu erleben, bringt Frauen häufig in einen selbstauferlegten Leistungsdruck, der die Situation noch verschlimmert.
Gelegentlich sind Frauen bei der Selbstbefriedigung in der Lage, einen Orgasmus zu erleben, nicht jedoch im Kontakt mit dem Partner. Das wiederum führt häufig zu vermehrten Anspannungen in der Beziehung.
Das Ziel der Sexualtherapie liegt darin, die Blockaden zu lösen, die ein Erleben des Orgasmus möglich machen. Der Sex wird dadurch als wesentlich befriedigender erlebt, macht mehr Freude und der Wunsch nach Sexualität nimmt in der Regel zu. Dadurch kann es zu einer deutlichen Zunahme der Intensität der Partnerschaft kommen.
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